Schlaganfallvorsorge / Demenzvorsorge durch Screening auf Vorhofflimmern

Ca. 20% der ischämischen Schlaganfälle sind kardioembolisch, d.h. sie werden durch Blutgerinnsel verursacht, die sich im linken Vorhof des Herzenes gebildet haben. Kardioembolische Schlaganfälle sind meist sehr groß und mit erheblichen neurologischen Dezifiten verbunden.

Die Ursache für die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen ist eine bestimmte Herzrhythmusstörung: das Vorhofflimmern. Vorhofflimmern liegt in vielen Fällen nicht dauerhaft vor, sondern paroxysmal (es treten immer wieder Phasen von Vorhofflimmern auf bei ansonsten normalen Herzrhythmus).

Die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen von Vorhofflimmern steigt mit dem Alter und hängt auch von den Vorerkrankungen ab. Bei 4% der über 60-jährigen, 10% der über 80-jährigen und 18% der über 85-jährigen liegt - oft unbemerkt - Vorhofflimmern vor. Das Lebenszeitrisiko für Vorhofflimmern liegt bei ca. 25%. Patienten mit Vorhofflimmern erleiden 5 Mal häufiger einen Schlaganfall.

Jedes Jahr tritt in Deutschland bei ca. 40000-50000 Menschen ein Schlaganfall aufgrund von Vorhofflimmern auf.

Bei Identifikation der von Vorhofflimmern betroffenen Patienten kann ein kardioembolischer Schlaganfall mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden. 

Wir empfehlen allen Patienten ab 65 Jahren und/oder entsprechendem Risikoprofil ein regelmäßiges Screening auf Vorhofflimmern.

Dies wird in unserer Praxis durch eine mehrtägige Herzrhythmusanalyse mittels Langzeit-EKG-Aufzeichnung bewerkstelligt. Die Aufzeichnung wird durch zusätzliche Analyseverfahren ergänzt, die speziell zur Erkennung von Vorhofflimmern entwickelt wurden. 

 

VIDEO:  Vorhofflimmern und kardioembolischer Schlaganfall